Flur, 2016
4K-Film, 24 min, Loop
Exemplar 1/3, Sammlung Wemhöner
Zu sehen ist ein langer Flur in hellem Licht. Links reihen sich Fensteröffnungen, rechts Türen. Entlang der Fenster und Türen und auch in der Mitte lagern Menschen unterschiedlichen Geschlechts, Alters und sozialer Herkunft. In ihren Gesichtern zeigt sich unfassbare Traurigkeit, stille Verzweiflung, innere Unruhe und Apathie.
Die Menschen im Flur tragen unauffällige, zeitlose Alltagsbekleidung. Die Farbigkeit der Kleider ist jedoch sichtbar einheitlich gefasst und variiert in verschiedenen Grau- oder Beigetönen. Es wirkt, als hätte man ihnen die Farbe weitgehend entzogen. Ihr Verhalten wird von einem rhythmisch an- und abschwellenden Klagen und Weinen begleitet.
Der Flur und das Geschehen darin sind in jeder Hinsicht ambivalent konstruiert. Weder lässt das Filmgeschehen erkennen, was den Menschen zugestoßen ist und warum sie sich in dieser Situation befinden, noch lässt sich der Raum, in dem sie sich aufhalten, in irgendeiner Weise verorten oder benennen. Über formales Gegensteuern mit Elementen, die eindeutige Assoziationen ins Leere laufen lassen, soll jegliche Narration sowohl aus dem Raum als auch aus der Situation der Menschen in ihm entfernt werden.
Eine ausführliche Beschreibung dieser Arbeit findet sich in Re- und De-Konstruktionen von Wirklichkeit von Dr. Julia Wallner, sowie in Die Ekstase der Vergeblichkeit von Dr. Stephan Berg und in Woher kommt das Glück von Nicola Graef.
Um einen Filmausschnitt auf Vimeo zu sehen kontaktieren Sie bitte Atelier Ranner.
Schauspieler alphabetisch: Lea Barletti, Frank Böbel, Jan Damitz, Bernd Eglinski, Julius Feldmeier, Hartmut Jootzer, Caroline Kahmann, Günter Kelm, Yana Kyuchukova, Frank Lehmann, Rosa Rücker, Sandra Sarala, Angelina Tasic, Perdita Schünemann, Klaus Stephan, Jürgen Verch, Werner Waas, Lutz Wasewitz, Thomas Wittmann, Hanna Wollschläger
Licht/Farbe: Sid Gastl
Kamera/Postproduktion: Markus Bühler
Ton-Postproduktion: Lennert Hörcher
Set-Technik: Julian Pommer, Felix Findeiss