HD-Film, 12 min 30 sec, Loop
Zwei Männer sitzen Rücken an Rücken auf zwei Sesseln im Raum. Der gestreifte Teppichboden verleiht dem Raum und dem darin stattfindenden Geschehen eine formale Struktur und gibt durch sein lineares Muster eine Ausrichtung vor. Es wirkt, als befänden sich die beiden in ihren Sesseln sitzenden Protagonisten auf einer Art Rennbahn. In geometrisch einwandfreier Manier sind ihre Sessel in Richtung der Bahnen aufgestellt.
Bis auf wenige kleine Unterschiede sind die Männer identisch. Sie wirken wie ein natürlicher Bestandteil der Sessel, deren Sitzkissen ihre Körperformen angenommen haben. Die Männer wirken apathisch und völlig stumpfsinnig. Das Fernsehgerät gibt ebenso apathische Zeichen und Geräusche von sich, die jedoch rätselhaft und abstrakt bleiben.
Die Zeichen bewirken keinerlei Reaktionen der Männer. Der Fernseher im Raum spielt offenbar keine Rolle für ihren Geistes- und Seelenzustand. Zu einem bestimmten Zeitpunkt erheben sich die beiden gleichzeitig aus ihren Sesseln, ohne dass ein äußerliches Signal dies ausgelöst hätte und ohne ersichtlichen Grund.
Ihre Bewegungen sind elegisch und bilden seltsam florale Formationen. Die Männer sind dabei extrem verzückt, befinden sich in einem Zustand glückseliger Ekstase. Jedoch genauso abrupt und grundlos, wie sie vorher erblühten, fallen die beiden wenig später wieder in sich zusammen und sinken in ihre Ausgangspositionen zurück. Die Bedeutung der Szene bleibt in ihrer Absurdität vollkommen rätselhaft. Ihre Stärke liegt in der Reibung zwischen Abstraktem und konkret Emotionalem sowie in ihrer kausalen Unauflösbarkeit. Die beherrschende abstrakte Form kollabiert im Laufe des Films durch die Anarchie der in rätselhafte Affekte und Körperformen mündenden Handlungsabläufe.
Eine ausführliche Beschreibung dieser Arbeit findet sich in Re- und De-Konstruktionen von Wirklichkeit von Dr. Julia Wallner, sowie in Die Ekstase der Vergeblichkeit von Dr. Stephan Berg und in Woher kommt das Glück von Nicola Graef.
Um einen Filmausschnitt auf Vimeo zu sehen kontaktieren Sie bitte Atelier Ranner.
Schauspieler: Klaus Stephan, Jürgen Verch
Kamera/Postproduktion: Markus Bühler
Schnitt | Editing: Markus Bühler, Manja Ebert
Tongestaltung: Lennert Hörcher
Set-Technik: Julian Pommer